Wir die KFZ-Mechatroniker, Mojtaba und Lukas, möchten Euch mitnehmen bei unserem Erasmus+ Praktikum, welches wir vom 04 bis zum 29.09.2023 im wunderschönen Südtirol verbracht haben.
Gleich als erstes fallen einem die Berge und Täler auf, Flachland sucht man hier vergeblich. Überall gibt es enge und steile Straßen, bei denen man sich fragt, ob das Auto die Steigung schafft.
Nach ca. elf Stunden und knapp 1000 km Autofahrt sind wir gegen 20 Uhr abends an unserem Zielort angekommen. Raas. Ein nettes kleines Dörfchen etwa 6 km von Brixen entfernt. Hier Leben nur wenige Hundert Leute, es gibt eine Kirche, viele Bauernhöfe und Apartments.
Nachdem wir uns das Wochenende über eingelebt hatten, ging es am Montag auch schon direkt los mit der Arbeit. Wir waren in einer kleineren LKW- und Autowerkstatt mit acht Monteuren und drei Azubis. Als erstes mussten wir uns irgendwie verständigen. Es wurde zwar Deutsch gesprochen, dass aber mit einem sehr starken Südtiroler Dialekt. Da halfen nur viel Nachfragen und langsames Reden, bis wir den Dreh raus hatten. Auch bei Namen für die verschiedenen Werkzeuge gab es viele Unterschiede. So war ein Lappen ein “Hudern”, ein Drehmomentschlüssel ein “Kiloschlüssel” und mit “gelber Kasten” war der gelbe Werkzeugschrank gemeint.
Die Aufgaben in der Werkstatt waren wir schon gewohnt, da wir beide selber vom Beruf her LKW reparieren. So hatten wir von Beginn an eine gemeinsame Schnittstelle mit den Angestellten. Zu unseren Aufgaben zählten z. B. die Wartung an einem LKW durchzuführen, Diagnosen zu erstellen, warum ein Bauteil nicht funktioniert, Reifen wechseln, dem Kunden erklären, was kaputt ist und was repariert wird.
Die Arbeit an sich konnte dabei dreckig laut und schwer sein oder aber auch leicht und sauber, je nachdem welche Aufgabe man bekam und in welchem Zustand sich das Fahrzeug befand, aber mit den richtigen Kollegen war jede Arbeit für uns zu schaffen.
Eine Sache, die für uns neu war, ist, dass auch viele kleine Transporter und Autos in die Werkstatt kamen. Da war es ganz interessant zu sehen, wie die Arbeit am “kleinen” Fahrzeug ist. Zwar überschneiden sich hier die Aufgaben mit dem LKW wie z. B. Bremsscheiben tauschen oder eine Wartung durchführen, aber dennoch ist es anders.
An den Wochenenden haben wir uns in der Umgebung umgeschaut. Wir sind mit der Seilbahn auf die Plose gefahren. Einem 2000 m hohen Berg, von dem man einen sehr schönen Ausblick über die Landschaft hat. Auf der Plose kann man sich Mountainkarts mieten und den Weg zur Talstation mit Dreirädern heruntersausen. Auch waren wir am Pragserwildsee, einem Bergsee auf 1500 m Höhe, der sehr schön anzusehen ist.
An einem Wochenende waren wir in der Nachbarstadt Klausen beim “Gassltörggelen”, einem Gassenfest welches das ganze Wochenende über ging. Hier haben wir auch einige Arbeitskollegen getroffen und mit ihnen zusammen gefeiert.
An einem anderen Wochenende fand ein Firmenausflug statt, der um 8 Uhr morgens mit dem Bus auf einen 1700 m hohen Parkplatz begann. Von da aus ging es dann nochmal 200 Höhenmeter zu Fuß hoch bis zur ersten Rasthütte. Dort haben wir uns erstmal mit einer guten Speckplatte und einem Erfrischungsgetränk gestärkt und so ging es von Hütte zu Hütte. So haben wir die Kollegen noch besser kennen gelernt und haben sehr tolle Erfahrungen gemacht.
Zum Abschluss können wir nur sagen, dass die vier Wochen Praktikum sehr schnell rum gegangen sind und wir die Zeit hier unten sehr genossen haben. Danke an die Schule, die das Erasmus+ Praktikum anbietet und danke an den Betrieb, der uns so herzlich aufgenommen hat. Wenn sich die Möglichkeit ergibt, werden wir definitiv wiederkommen.