Am Montag, den 5. Februar, erlebten rund 100 Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs Tecklenburger Land eine eindrucksvolle Geschichtsstunde der besonderen Art. Im Apollo-Kino in Ibbenbüren sahen sie den Dokumentarfilm „Schwarzer Zucker, Rotes Blut“ von Luigi Toscano, der die bewegende Geschichte von Anna Strishkowa erzählt. Besonders eindrucksvoll war, dass sowohl die Protagonistin des Films als auch der Regisseur persönlich anwesend waren.
Der Film beleuchtet das erschütternde Schicksal von Anna Strishkowa, die als Kleinkind am 4. Dezember 1943 an der Rampe von Auschwitz stand. Sie kannte weder die Namen ihrer Eltern noch wusste sie, wo sie geboren worden war. „Schwarzer Zucker, Rotes Blut“ erzählt von ihrer Suche nach ihrer eigenen Vergangenheit und den traumatischen Erlebnissen während des Holocausts. Luigi Toscano, der für seine dokumentarischen Arbeiten zur Erinnerungskultur bekannt ist, stellt mit diesem Film nicht nur ein individuelles Schicksal in den Mittelpunkt, sondern zeigt auch die Bedeutung des Erinnerns und Aufarbeitens für die heutige Zeit.
Im Anschluss an die Filmvorführung hatten die Schülerinnen und Schüler die seltene Gelegenheit, sich direkt mit Anna Strishkowa und Luigi Toscano auszutauschen. In der Gesprächsrunde berichtete Anna von ihren persönlichen Erfahrungen und beantwortete Fragen der Jugendlichen. Auch Luigi Toscano schilderte seine Motivation, diesen Film zu drehen.
Diese Veranstaltung knüpfte an eine weitere bedeutsame Begegnung an: Bereits im November fand die Veranstaltung „Gegen das Vergessen“ statt, bei der der Holocaust-Überlebende Boris Zabako seine Erinnerungen mit Schülerinnen und Schülern des Berufskollegs teilte. Beide Veranstaltungen wurden von dem Schulseelsorger Christoph Moormann organisiert und verdeutlichen, wie wichtig es ist, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen, um aus ihr zu lernen und gegen das Vergessen anzukämpfen.









