Mit dieser Frage beschäftigte sich die Fachoberschule für Gestaltung des Berufskolleg Tecklenburger Land im katholischen Religionsunterricht seit September 2016.
Anhand von individuellen Erlebnissen und einer Lernsituation zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit im vergangenen Kirchjahr wurde die Verbindung mit der Straßenzeitung „Abseits“ hergestellt. Die Schülerinnen und Schüler erkannten schnell, dass der Verkauf und der Kauf der Zeitschrift die Menschen zusammenbringt, Lebenswelten verbindet und Barmherzigkeit ermöglicht. Und so entstand die Idee, Barmherzigkeit- das Wort, das alt klingt und so aktuell ist - in die Gegenwart zu holen und ganz anschaulich in einem Bild darzustellen. Schnell waren die Schülerinnen und Schüler begeistert von dem Vorhaben, denn schließlich sind sie in einem Bildungsgang, der die Gestaltung von Medien vermittelt. Doch es sollte nicht irgendein Bild sein! Die Klasse entschied sich dazu konkret die Situation von Menschen am Rand der Gesellschaft mit Barmherzigkeit für ein fiktives Cover der Abseits zu verknüpfen.
Papst Franziskus hatte im vergangenen Kirchenjahr das Jahr der Barmherzigkeit ausgerufen. Zunächst hatten viele Schülerinnen und Schüler große Fragezeichen in den Augen. „Barmherzigkeit“ hörte sich zunächst nach einem nicht häufig gebrauchten Wort an. Doch nach und nach kam die Klasse der Barmherzigkeit auf die Spur. So wurde thematisiert, dass Barmherzigkeit über Gerechtigkeit und bloßes Mitleid hinausgeht. Die Schülerinnen und Schüler stellten fest, dass Barmherzigkeit ein aktives Handeln, ein Eingreifen in die Gegenwart bedeutet, bei dem es wichtig ist, sich auf Augenhöhe zu begegnen, Dazugehörigkeit und Zuwendung zu ermöglichen.
Als die Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler gemeinsam in der Klasse betrachtet wurden, waren sich alle einig: Es ist viel zu schade, diese tollen Erarbeitungen der Öffentlichkeit vorzuenthalten! Mit viel Engagement, Zeit und Motivation waren schöne Cover entstanden und so entschloss sich die Klasse der Fachoberschule für Gestaltung die besten vier Ergebnisse der Abseits zu schicken. Die Bemühungen zahlten sich aus und nun können die Cover in der Aprilausgabe der „Abseits“ betrachtet werden.
Christina Teepker